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Schlussteine gelesener Text

Ein Blickfang an den Decken des Chores und des Kapitelsaales sind die dort eingesetzten Schlussteine.

Schlusstein
6 teiliges Gewölbe im Chor im EG

Nach dem Verlust der Kenntnisse über Opus caementitium und bis zur Erfindung des Stahlbetons im 19. Jahrhundert waren Mauerwerksbögen die einzige Möglichkeit offene Räume in Massivbauweise zu überbrücken und größere Lasten auf die als Widerlager dienenden Außenwände abzutragen. Der keilförmige Schlussstein spielt hier eine „tragende“ Rolle: erst wenn er am Scheitelpunkt eines Bogens eingesetzt wird, ist die Konstruktion selbsttragend, und das beim Bau errichtete hölzerne Lehrgerüst kann entfernt werden. Im Bogen ist der Schlussstein stets keilförmig, in der Kuppel oder im Gewölbe dagegen rund, meist mit Rippenansätzen, wie auch hier im Tempelhaus.

Schlusstein
Kreuzrippengewölbe im Chor im EG

Aufgrund seiner besonderen Bedeutung und seiner zentralen Position wurde der Schlussstein häufig verziert. Dies war besonders in der gotischen Baukunst üblich. Im Tempelhaus sehen wir einen als Ornament und drei als halbplastische Gesichter ausgeführte Steine.

Schlusstein
6 teiliges Gewölbe im Kapitelsaal im OG

Ob es sich bei den Darstellungen um Neidköpfe, Fratzen oder einfach nur Schmuck handelt kann nicht abschließend geklärt werden.

Schlusstein
Kreuzrippengewölbe im Kapitelsaal

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